Buy Now, Pay Later (BNPL): Prinzip, Anbieter, Kritik

Wie der klassische Kauf auf Rechnung – nur moderner

„Buy Now, Pay Later“ (BNPL) heißt ein beliebtes Payment-Angebot, das in Europa bereits seit einiger Zeit erfolgreich ist und nun auch den US-amerikanischen Markt erreicht hat. Was sich hinter dem Begriff verbirgt und welche Anbieter es auf dem Markt gibt, haben wir in diesem Ratgeber für Sie zusammengefasst.

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Aktualisiert am 01.03.2025

Das Katalog-Prinzip aus den 90er wird modernisiert und gepimpt

Lange galt die Zahlungsmethode Rechnungskauf als langweilig. Doch Fintechs wie Klarna und Afterpay haben dem Prinzip „Buy now, pay later“ zu einem regelrechten Boom verholfen.

„Buy now, pay later“ (BNPL) heißt auf Deutsch nichts anderes als jetzt kaufen und später bezahlen. Dabei handelt es sich praktisch um eine moderne Bezeichnung für den klassischen Rechnungskauf, wie man ihn unter anderen aus den Quelle- und Otto-Katalogen kannte. Das Prinzip funktioniert wie folgt: Sie bestellen online zum Beispiel eine neue Jacke. Diese wird zu Ihnen nach Hause geliefert. Dort können Sie die Jacke anprobieren und begutachten. Sollte Ihnen das Kleidungsstück nicht passen oder finden Sie Mängel daran, haben Sie die Möglichkeit, die Jacke wieder zurückzuschicken. Zu diesem Zeitpunkt haben Sie noch keinen Cent bezahlt.

Bei einer Retoure geben Sie beim jeweiligen Payment-Anbieter an, dass Sie die Ware zurückgeschickt haben. Daraufhin wird die Rechnung eingefroren. Sobald die Rücksendung beim Online-Händler eingegangen ist, wird der Preis aktualisiert beziehungsweise die Rechnung storniert. Wenn Sie die Ware behalten, haben Sie in der Regel 14 Tage Zeit, um die Rechnung zu begleichen. Dafür fallen keine zusätzlichen Gebühren an. Die Rechnung wird vom Payment-Dienstleister in der Regel per Mail an Sie versendet, sobald die Ware vom Online-Händler losgeschickt wurde.

 

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Vorteile für Kunden und Händler

Kunden profitieren in vielerlei Hinsicht von dem Rechnungskauf 2.0. Sie können sich die Ware erst in Ruhe ansehen, bevor Sie diese zahlen müssen. Zudem gilt die Bezahlung per Rechnung als sehr sicher, da keine persönlichen Daten wie Kontonummer oder Kreditkartennummer angegeben werden müssen.

Auch der Online-Händler profitiert vom Später-kaufen-Prinzip. Zum einen kann er die Rechnungsabwicklung komplett an einen Dienstleister auslagern, zum anderen gewinnt er somit neue Kunden. Online-Händler, die einen Kauf auf Rechnung anbieten, wirken seriös. Aus Gastbestellern können so Stammkunden werden. Zudem ist die Abbruchquote während des Bestellvorgangs deutlich geringer als bei Shops, die keinen Kauf auf Rechnung anbieten.

Aufgeschobene Zahlungen sind nicht aufgehoben

Was bequem und praktisch klingt, hat aber auch eine Schattenseite. Denn „Buy now, pay later“ ist nichts anderes als ein revolvierender Kredit. Wenn Sie den Rechnungsbetrag auf einmal und innerhalb der Frist begleichen, ist in der Regel alles gut. Sollten Sie einen Aufschub brauchen oder von den angebotenen Ratenzahlungen Gebrauch nehmen, warten hohe Sollzinsen von bis zu 15 Prozent auf Sie. Zudem kann für den flexiblen Ratenkauf eine monatliche Gebühr berechnet werden. Versäumen Sie die Bezahlung kommen noch Mahngebühren obendrauf. Daher sollten Sie immer im Hinterkopf behalten: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Bezahlen Sie Ihre Rechnungen fristgerecht und wenn möglich immer in einer Rate.

Identitäts- und Bonitätsprüfung

Wer auf Rechnung bezahlt, muss in der Regel eine Bonitätsprüfung in Kauf nehmen. Damit soll zum einen sichergestellt werden, dass die angegebenen Daten korrekt sind. Zum anderen soll vor allem beim Ratenkauf so eine mögliche Überschuldung verhindert werden. Dadurch wird eine Bonitätsprüfung bei einer Wirtschaftsauskunftei durchgeführt.

OPTION „PAY IN 3“

Der Zahlungsanbieter Klarna, ein führender Player auf dem Markt für BNPL, hat die „Pay in 3“-Option in Kooperation mit dem Online-Marktplatz Zalando eingeführt. Ab sofort können Kunden von Zalando in Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Polen und Dänemark ihre Zahlungen in drei zinsfreie Raten aufteilen. So haben sie mehr Flexibilität und können Artikel anprobieren, bevor sie sich endgültig entscheiden – ohne Vorauszahlung oder zusätzliche Kosten. Das Zahlungsangebot ist bereits in Frankreich, Italien und Spanien verfügbar.

KRITIK AN BNPL

Das BNPL-Prinzip bietet Kunden mehr Flexibilität bei der Bezahlung von Einkäufen, ist aber auch in die Kritik geraten: junge Verbraucher würden dadurch verleitet, mehr Produkte zu kaufen, als sie sich leisten könnten. In den sozialen Medien waren verstärkt Posts aufgetaucht, wo junge Nutzer mit ihren vierstelligen Klarna-Schulden geprahlt hatten. Nun will die EU den Markt für “Buy Now, Pay Later” stärker regulieren. Für Kleinkredite von Klarna und Co. sollen schon bald strengere Regeln gelten. EU-Kommission, Parlament und Rat haben mit Verhandlungen begonnen, um die Verbraucherkreditrichtlinie zu überarbeiten. Lücken, die BNPL-Anbieter bisher genutzt haben, sollen geschlossen werden. Laut einem Bericht des Handelsblatts ist geplant, dass auch BNPL-Kredite unter 200 Euro eine Bonitätsprüfung erfordern. Bisher ist das nicht so. Anbieter wie Klarna konnten daher ihre Online-Schnellkredite einfach in Online-Shops integrieren. Neben der Bonitätsprüfung könnten auf BNPL-Anbieter auch neue Informationspflichten zukommen. Das würde bedeuten, dass Nutzer beispielsweise vor dem Abschluss einer Ratenzahlung viel Text zu lesen bekämen.

BNPL-ANBIETERN WOLLEN KREDITVERLUSTE VERMEIDEN

Es ist aber durchaus wahrscheinlich, dass die BNPL-Anbieter selbst auf die wirtschaftlich schwierige Situation reagieren und ihr Geschäftsmodell kontinuierlich anpassen. Denn säumige Kunden, die ihre Raten nicht bezahlen, sind auf Dauer auch für Klarna und Co. unattraktiv.

Klarna beispielsweise hat den Fokus auf die Vermeidung von Kreditverlusten zuletzt verstärkt, nachdem das Unternehmen im ersten Halbjahr 2022 Nettokreditverluste in Höhe von 2,85 Milliarden Kronen (rund 270 Millionen Euro) - mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr – verzeichnet hatte. So konnte Klarna im Jahr 2023 die absoluten Kreditverluste um 29 % und die Verbraucherkreditverluste um 32 % gegenüber dem Vorjahr reduzieren.

USA sind größter Markt für Mini-Kredite

Mittlerweile sind Mini-Kredite, die über “Buy Now, Pay Later”-Anbieter wie Afterpay, Klarna oder Paypal angeboten werden, in den USA sehr beliebt. Das Land ist heute der größte Markt für Mini-Kredite, in diesem Jahr soll ihr Volumen rund 80 Milliarden Dollar übersteigen (73 Milliarden Euro). Verlockend für die Verbraucher ist dabei, dass die BNPL-Anbieter für den Kunden die volle Summe überweisen und das Geld danach vom Kunden nach und nach zurückerhalten - ohne dass Zinsen fällig werden. Damit unterscheiden sich die Später-bezahlen-Angebote von einer herkömmlichen Kreditkarte, die mit einer Zinszahlung verbunden ist.

Laut aktuellen Umfragen hat jeder zweite erwachsene Amerikaner schon einmal mit BNPL-Diensten bezahlt. Die Später-bezahlen-Anbieter werden von den Einzelhändlern und Restaurants bezahlt, mit denen sie zusammenarbeiten. So verdienen sie an jedem Einkauf, der Kunde selbst muss aber keinen Aufpreis für den gewährten Mini-Kredit bezahlen.

Verdrängt BNPL die Kreditkarten?

Für die Kreditkarten-Anbieter wie Visa, Mastercard und American Express, die lange Zeit die Platzhirsche für die Alltagsdarlehen der Amerikaner waren, könnte der neue BNPL-Trend gefährlich werden. Denn Umfragen zufolge wollen vier von zehn amerikanischen BNPL-Nutzern in absehbarer Zeit ihre Kreditkarten abgeben und ihr Leben ausschließlich über die Später-bezahlen-Apps finanzieren. Auch die amerikanischen Banken sind von dieser Entwicklung betroffen. Laut einer McKinsey-Analyse mindern die BNPL-Anbieter den jährlichen Umsatz der Bankenbranche um acht bis zehn Milliarden Dollar. Einige Banken haben jetzt reagiert: so bietet JPMorgan Chase, die größte US-Bank ihren Kunden seit kurzer Zeit ebenfalls zinslose Mini-Kredite an, allerdings erst ab einer Transaktionssumme von 100 Dollar.

„Buy now, pay later“-Anbieter im Überblick

Afterpay

Afterpay ist ein australischer Payment-Anbieter, bei dem Sie als Kunde die Rechnung per Überweisung, Lastschrift oder Ratenzahlung begleichen können. Den aktuellen Zahlungsstatus können Sie jederzeit unter MyAfterPay einsehen. Hierzulande ist Afterpay noch weniger bekannt.

Apple Pay Later

Apple Pay Later ist das neue Später-Bezahlen-Angebot des iPhone-Herstellers Apple. Mit Pay Later können Apple-Nutzer überall dort einkaufen, wo Apple Pay unterstützt wird und die Kosten für ihren Einkauf auf vier Zahlungen aufteilen. Die Zahlungsfrist beträgt sechs Wochen, es fallen weder Zinsen noch Gebühren an. Apple Pay Later wird langfristig überall verfügbar sein, wo Apple Pay akzeptiert wird. Zunächst wird das BNPL-Angebot von Apple in den USA gestartet.

Billpay

Billpay gehört mittlerweile zur Klarna Group Company. Auch hier können Sie die Rechnung per Überweisung, Lastschrift oder in drei bis 24 Monatsraten bezahlen.

Klarna

Der schwedische Konzern Klarna ist mit 23,5 Milliarden SEK Umsatz im Jahr 2023 (ca. 2,09 Millionen Euro) der Platzhirsch auf dem BNPL-Markt. Bei Klarna können Sie die Rechnung per Überweisung begleichen. Ein Ratenkauf wird ebenfalls angeboten. Ab einem Betrag von 200 Euro müssen Sie mit dem Dienstleister einen Ratenkaufvertrag abschließen.

Paypal

Paypal bietet zwar keinen Rechnungskauf, dafür aber die Möglichkeit zur Ratenzahlung an. Ab einem Bestellwert von 99 bis 5.000 Euro können Sie den Betrag in zwölf Monatsraten abstottern. Der effektive Jahreszins liegt bei etwas über 11 Prozent. Eine Sondertilgung oder eine vorzeitige Rückzahlung ist jederzeit und ohne zusätzliche Gebühren möglich. In Ihrem PayPal-Konto haben Sie die Ratenzahlung immer im Blick. Weiter Pluspunkt: Auch bei der Option „Zahlung auf Rate“ profitieren Sie vom Paypal-Käuferschutz.

Unzer Payments

Unzer Payments bietet E-Commerce-Händlern die Möglichkeit, Rechnungskauf, Ratenzahlung, SEPA-Lastschrift und Direktüberweisung als eine White-Label-Lösung anzubieten. Unzer Payments gehört zu Unzer, einem Fintech, das bis vor kurzem noch unter dem Namen Heidelpay bekannt war.

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