Das ist ein Minikredit
Mit einem Minikredit kann man finanzielle Engpässe überbrücken. - Quelle: Shutterstock.com
Minikredite gibt es in Deutschland seit 2010. Sie werden auch Kurzzeit-, Schnell-, Klein- oder Sofortkredit genannt. Die Kreditsumme bei einem Minikredit ist begrenzt, ebenso wie die zuvor festgelegte Laufzeit. Minikredite eigenen sich vor allem, um kurzfristige finanzielle Engpässe für einen kurzen Zeitraum zu überbrücken.
EIGENSCHAFTEN VON MINIKREDITEN
- Minikredite werden in der Regel nicht in Raten zurückgezahlt, sondern komplett am Ende der Laufzeit. Einige Anbieter bieten mittlerweile auch Rückzahlungen in zwei Monatsraten, bei größeren Beträgen in bis zu sechs Monatsraten an.
- Minikredite haben in der Regel eine kurze Laufzeit zwischen 15, 30 und 60 Tage.
- Minikredite haben zumeist Kreditbeträge zwischen 50 bis 600 Euro, maximal aber 3.000 Euro.
- Ein weiterer Minikredit kann erst dann beantragt werden, wenn der vorherige vollständig beglichen ist.
- Minikredite sind nicht zweckgebunden. Der Kreditnehmer muss nicht angeben, wofür er das Darlehen braucht.
DAFÜR SOLLTEN SIE EINEN MINIKREDIT NUTZEN – UND DAFÜR NICHT
Es gibt Situationen im Leben, in denen eine zusätzliche finanzielle Unterstützung nötig ist. Etwa dann, wenn das Auto repariert oder eine neue Waschmaschine gekauft werden muss und man nicht über die nötigen Rücklagen dafür verfügt. Hier können Minikredite helfen, den finanziellen Engpass zu überbrücken. Damit vermeiden Sie auch, bei Ihrem Girokonto in den Dispobereich zu rutschen, der oft mit Zinssätzen über 15 Prozent aufwartet – deutlich mehr als ein Minikredit.
Weniger ratsam ist es, reine Konsumwünsche über einen Minikredit zu finanzieren. Auch wenn es sich um kleinere Kreditsummen handelt, besteht die Gefahr einer Überschuldung.
Minikredite sind auch nicht geeignet, um einen anderen Kredit zu bedienen. Das führt nur zu weiteren Schulden, die getilgt werden müssen. Wer eine Umschuldung plant, sollte sich dafür geeignete Ratenkredite ansehen.
VORAUSSETZUNGEN FÜR DEN ERHALT EINES MINIKREDITS
Um einen Minikredit zu erhalten, müssen Sie volljährig sein und Ihren Wohnsitz in Deutschland haben. Zudem müssen Sie ein Konto bei einer in Deutschland ansässigen Bank führen. Einige Anbieter verlangen den Nachweis eines festen Mindesteinkommens von etwa 500 Euro im Monat, andere Anbieter von Minikrediten verzichten auf solche Angaben.
Optimal ist es, wenn Sie keinen Schufa-Eintrag haben. Viele Anbieter von Minikrediten sehen aber über einen Eintrag hinweg. Anders sieht das bei sogenannten harten Schufa-Einträgen aus. Als harte Schufa-Merkmale gelten ein Haftbefehl, Laufende oder anstehende Insolvenz oder eine zeitnah erfolgte Kreditkündigung.
ANBIETER VON MINIKREDITEN
Minikredite werden in der Regel nicht von klassischen Banken oder Sparkassen angeboten, da sich solch ein Angebot aufgrund der vergleichbar niedrigen Zinserträge nicht lohnen würde. Dagegen haben Online-Banken aufgrund der digitalen Infrastruktur durchaus Interesse an der Vergabe von Minikrediten. Ein Minikredit wird in der Regel online beantragt. Die Legitimationsprüfung erfolgt über das Video-Ident-Verfahren und mit Ihrer digitalen Unterschrift.
WICHTIG: Auch bei einem Minikredit lohnt es sich, verschiedene Anbieter hinsichtlich ihrer Konditionen wie Zinsen, Zusatzleistungen und Zusatzgebühren zu vergleichen.
ZINSEN UND GEBÜHREN
Der Zinssatz eines Minikredits ist abhängig von der Finanzierungssumme und Laufzeit des Kredits.
Vorsicht ist geboten bei kostenpflichtigen Zusatzleistungen. Sie können den Minikredit schnell verteuern:
- Eine sogenannte Beschleunigungsgebühr wird berechnet, wenn das Geld als Expresskredit ausgezahlt wird. Bei einem beispielhaften Anbieter werden bei einem Kreditbetrag von 300 Euro 139 Euro Beschleunigungsgebühr berechnet.
- Eine weitere Gebühr kann für eine Zwei-Raten-Option hinzukommen: Auch diese Gebühren sind recht hoch. Bei unserem Beispiel-Anbieter liegt die Ratengebühr für eine Kreditsumme von 300 Euro bei 79 Euro.
- Wenn Sie den vereinbarten Tilgungstermin am Ende noch einmal umlegen möchten, wird vom Anbieter eine Verschiebungsgebühr Bei einem Kreditbetrag von 300 Euro liegt diese Gebühr bei 59 Euro.
- Bei nicht fristgerechter Zahlung fallen Mahngebühren an, die in der Regel bei 7,50 Euro liegen. Für die zweite und dritte Mahnung gelten dieselben Konditionen.
Minikredite sind eine flexible und schnelle Möglichkeit, um einen finanziellen Engpass über einen begrenzten Zeitraum hinweg zu überbrücken. Die kurzen Laufzeiten, vergleichbar geringen Beträge und niedrigen Zinssätze machen eine Überschuldung somit unwahrscheinlich.
WICHTIG: Aufpassen sollten Sie hingegen bei zahlreichen Zusatzoptionen wie Ratenzahlung oder Expressauszahlung. Hier fallen Gebühren an, die den Kredit schnell verteuern können.
VORTEILE VON MINIKREDITEN
- Finanzielle Unterstützung bei kleineren Engpässen.
- Minikredite lassen sich schnell beantragen.
- Ein Minikredit steht oft innerhalb von 24 Stunden zur Verfügung
- hohe Flexibilität
- Einige Anbieter vergeben Minikredite auch bei einem negativen Schufa-Eintrag.
NACHTEILE VON MINIKREDITEN
- Teure Inkasso-Maßnahmen bei nicht rechtzeitiger Tilgung des Kredites.
- Bei Inanspruchnahme kostenpflichtiger Zusatzleistungen kann sich die Kreditsumme nahezu verdoppeln.
- Vergleichsweise hohe Zinssätze bei Kurzfristkrediten.