Deutsche lösen sich langsam vom Bargeld
Die Art, wie wir Einkäufe tätigen und unsere Rechnungen bezahlen, ändert sich: Online-Banking hat für viele Bürger bereits den Gang in die Bankfiliale vor Ort abgelöst, der nächste Schritt ist das Mobile Payment. Hier werden alle Zahlungen über das Smartphone abgewickelt. Das kann auch der Einkauf von Lebensmitteln im Supermarkt sein, ein Gedanke, der für viele deutsche Verbraucher noch ungewohnt ist. Gerade bei kleineren Käufen ist Bargeld in Deutschland noch immer das beliebteste Zahlungsmittel. Aber auch hier zeigt sich ein Wandel: Wie eine Befragung der Bundesbank zum Zahlungsverhalten in Deutschland ergab, fielen die Bargeldzahlungen im Jahr 2017 erstmals unter den Wert von 50 Prozent.
Wirecard: online, offline und mobile Zahlungslösungen
Unternehmen, die neben anderen Zahlungsarten auch verstärkt auf Mobile Payment setzen sind beispielsweise „Wirecard“ und „Ayden“. Der börsennotierte Dienstleister für Zahlungslösungen Wirecard aus Aschheim bei München will mit Mobile-Payment-Diensten sein starkes Wachstum der letzten Jahre weiter antreiben. Wirecard kämpft zwar gerade mit negativen Schlagzeilen aufgrund von Manipulationsvorwürfen in der Singapur-Filiale, hat sich aber vorgenommen, das Transaktionsvolumen der eigenen Plattform bis zum Jahr 2025 auf 710 Milliarden Euro zu steigern. 2018 lag der Umsatz des Zahlungsabwicklers bei 1,5 Milliarden Euro, erklärtes Ziel ist eine Steigerung auf 10 Milliarden Euro.
Ayden mit globaler Transaktionsplattform
2006 ging das niederländische Unternehmen Ayden an den Start, seit 2018 agiert der Zahlungsdienstleister an der Börse. Ayden wirbt damit, alle beliebten Zahlungsmethoden auf einer Plattform anzubieten. Die globale Plattform ermöglicht Zahlungen auf der ganzen Welt und bietet darüber hinaus detaillierte Data Insights für die Kunden. Im Jahr 2018 betrug das Volumen der abgewickelten Transaktionen 159 Milliarden Euro, das entspricht einem Anstieg von 47 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ayden konnte einen Umsatz von 348,9 Millionen Euro verzeichnen, das ist ein Zuwachs von 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mittelfristig sollen die Umsätze um weitere 25 bis 30 Prozent gesteigert werden.
Apple Pay mit Smartphone oder Smart Watch
Mittlerweile besitzt fast jeder Verbraucher in Deutschland ein Smartphone und auch immer mehr Händler bieten NFC-fähige Terminals an: hier können Kunden per Kreditkarte, mit dem Smartphone oder einem Wearable wie etwa einer smarte Uhre bezahlen. Der Vorgang funktioniert über eine App, in der zuvor die Bankkarte hinterlegt wurde.
„Apple Pay“ ist der mobile Bezahldienst des iPhone-Herstellers Apple und seit Dezember 2018 in Deutschland verfügbar. Der Dienst ist Teil des Features „Apple Wallet“, der digitalen Geldbörse von Apple, in der Kunden Bank- und Kundenkarten sowie Tickets hinterlegen können. Für die Nutzung des mobilen Bezahldienstes ist eine Kreditkarte nötig, die mit Apple kooperiert, z.B. Mastercard oder American Express. Für EC-Karten von deutschen Banken ist der Dienst noch nicht verfügbar. Eine weitere Voraussetzung für die Nutzung von Apple Pay ist ein iPhone ab Version SE bzw. 6 oder eine Apple Watch. Banken, die Apple Pay unterstützen sind: Deutsche Bank, Hypovereinsbank, Hanseatic Bank, die Onlinebank Comdirect sowie die Digitalbanken N26, Bunq und Fidor.