Step by Step oder Big Bang? Banken vor der digitalen Transformation

Daniel Meyer von Camunda über Digitalisierung im Bankenwesen

Warum dauert eine Bankkontoeröffnung teilweise noch Tage bis Wochen? Wieso tun sich traditionelle Finanzinstitutionen schwer damit, mit dem Omnichannel-Kundenerlebnis sogenannter Neobanken Schritt zu halten? Diese und weitere Fragen stellen sich nicht nur viele Bankkund:innen, sondern auch die technischen Entscheider:innen, die vor der Aufgabe stehen, die Prozesse im Finanzwesen zu modernisieren und zu automatisieren. Aber welche konkreten Maßnahmen stecken dahinter?

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05.03.2024

Neobanken fordern traditionelle Banken heraus

Neobanken fordern mit ihren schlanken und automatisierten Geschäftsprozessen und schnelleren Customer Experiences die traditionellen Banken heraus – doch diese versuchen, mitzuhalten. - Quelle: Shutterstock.com

Der Clou liegt darin, die Geschäftsprozesse selbst anzugehen und das Zusammenspiel aller Aufgaben dieser über verschiedene Systeme, Dienste und menschliche Akteure hinweg zu koordinieren. An dieser Prozessorchestrierung lässt sich die digitale Transformation dann Schritt für Schritt ansetzen. Wichtig dabei ist jedoch, bei der Automatisierung nicht nur bis zum nächsten Schritt zu denken, sondern einer übergreifenden Strategie für die Automatisierung und Prozessorchestrierung zu folgen. Zu dieser Herausforderung kommt hinzu, dass sich die Anforderungen an Compliance und Risikomanagement ständig weiterentwickeln und dass bis heute noch viele geschäftskritische Prozesse auf jahrzehnte alten Legacy-Systemen laufen. Das erschwert die Modernisierung. Im Folgenden wird beleuchtet, wie das Bankenwesen mit diesen Herausforderungen umgehen kann.

Legacy-Systeme in traditionellen Banken

Eine der ältesten Programmiersprachen, die noch heute in Betrieb sind, ist die 1959 entwickelte Sprache COBOL. Sie dient dem Zweck, kaufmännische Anwendungen effizient und intuitiv zu digitalisieren. Dass heutzutage immer noch mehr als 800 Milliarden Codezeilen in dieser über 60 Jahre alten Sprache laufen, ist zwar beeindruckend, aber kein gutes Zeichen für die Entwicklung der Banken-IT, die heute vor deutlich höheren Anforderungen an Geschwindigkeit und Effizienz steht. Es gibt also Handlungsbedarf.

Das Beispiel COBOL zeigt auch, dass es keine leichte Aufgabe ist, ein ganzes Altsystem durch moderne Alternativen zu ersetzen. Viele Teams gehen deswegen die Digitalisierung punktuell an und automatisieren vereinzelte, lokale Aufgaben. Das wird zum Beispiel mit Robotic Process Automation (RPA) umgesetzt, die an die Benutzeroberfläche des Legacy-Systems gekoppelt werden. Damit lassen sich zwar einige Probleme kurzfristig lösen, aber gleichzeitig wird das Gesamtsystem dadurch deutlich unübersichtlicher. Langfristig werden die Prozesse so isoliert und sind noch schwieriger zu integrieren, nachzuverfolgen und zu beobachten.

Hier kommt die Prozessorchestrierung ins Spiel: Mit ihr kann die digitale Transformation schrittweise erfolgen, ohne dass neue Silos entstehen. Hierfür kommen die bereits vorhandenen Legacy-Systeme und Automatisierungstechnologien zum Einsatz – sie werden gemeinsam orchestriert. Alle Endpunkte der Prozesse können so direkt in den End-to-End-Prozess eingebunden werden und selbst ein Legacy-System kann ein solcher Endpunkt sein. Ist ein Gesamtprozess erst einmal orchestriert, können im Laufe der Zeit die punktuellen Lösungen wie RPA durch moderne Dienste, wie z. B. Microservices, ersetzt werden. Die Trennung von COBOL und Co. muss also nicht auf einen Schlag passieren, sondern geht auch Schritt für Schritt, während des laufenden Betriebs.

Risikoanforderungen und Compliance einhalten

Im Rahmen der Compliance, ob in routinemäßigen oder außerplanmäßigen Audits, sind Transparenz und richtig formatierte Daten Pflicht. Sie sind auch notwendig, um automatische Risikomanagement- und Meldesysteme zu optimieren. Banken können mit ihnen schnell auf sich ändernde Bedingungen wie steigende oder fallende Zinssätze oder andere Indikatoren reagieren und ihre Portfolios entsprechend neu bewerten. So bleiben sie nicht nur kompatibel mit den sich ständig ändernden Compliance-Standards, sondern können auch Ereignisse ähnlich denen aus der jüngeren Zeit, wie dem Zusammenbruch der Signature Bank in den USA, vorbeugen.

Leider sind Agilität und Kompatibilität mit wechselnden Standards nicht die größten Stärken von Legacy-Systemen. Auch in Sachen Transparenz und Rückverfolgbarkeit – wichtig für Compliance-Anforderungen – sind sie häufig nicht zeitgemäß. Nicht selten verlangsamen oder verkomplizieren sie sich bei der Verarbeitung von Kundendaten oder bei Prüfungen wie KYC/AML. Das Ziel ist eine transparentere, effizientere und integriertere Verarbeitung – und der Weg dorthin führt auch hier über die Prozessorchestrierung.

Wie bereits erwähnt, verbindet die Orchestrierung verschiedene Endpunkte in Geschäftsprozessen miteinander. So können, für die Compliance relevant, Kundendatensätze über mehrere Systeme hinweg abgeglichen werden. Zudem ermöglichen Diagrammsprachen wie BPMN (Business Process Management and Notation) und DMN (Decision Model and Notation) Einblicke in komplexe Prozesse – was besonders bei lang andauernden Prozessen dabei hilft, Fehler zu vermeiden.

Der Omnichannel-Kundenwunsch

Die Neobanken haben in den vergangenen Jahren mit bequemen On-Demand-Dienstleistungen neue Maßstäbe in puncto Customer Experience gesetzt. Und wie das Beispiel Wells Fargo zeigt, ist auch die Anzahl digitaler Transaktionen seit der Pandemie enorm gestiegen. Nur mit einer schnellen digitalen Transformation können Finanzdienstleister mithalten. Um den gestiegenen Erwartungen gerecht zu werden, braucht es ein konsistentes Omnichannel-Erlebnis, das sowohl digitale als auch physische Interaktionen nahtlos miteinander verbindet.

Es gibt also Ausbaubedarf im Bankenwesen. Das soll nicht heißen, dass nicht in Automatisierung investiert wird – diese Investitionen steigen sogar Jahr für Jahr – sondern, dass das “große Ganze” dabei im Auge behalten werden muss. Punktuelle Automatisierungen einzelner Aufgaben passieren durchaus, aber sie führen häufig dazu, dass die Kundenerlebnisse fragmentiert und/oder isoliert bleiben. Abhilfe schafft hier eine End-to-End-Orchestrierung der Prozesse.

Ist der Automatisierungsgrad erst mal erhöht, freut das nicht nur die Kund:innen, sondern es steigert auch die interne Effizienz. Innerhalb der Handelsabwicklung helfen zum Beispiel automatisierte Prozesse dabei, die Einhaltung neuer Compliance-Vorschriften sicherzustellen. Dies reduziert manuelle Eingriffe und ermöglicht es, Betriebskosten zu senken und Ressourcen effektiver einzusetzen.

Fazit: Es ist nie zu spät für eine Modernisierung

Egal, ob ein Finanzdienstleister gerad erst mit der Prozessautomatisierung anfängt, oder bereits den nächsten Schritt von punktueller zu übergreifender Automatisierung wagt: Mit einer schrittweisen digitalen Transformation durch Prozessorchestrierung mit übergreifender Strategie gelingen die Verbesserungen ohne das Risiko eines Totalausfalls kritischer Prozesse. So können Legacy-Systeme vereinheitlicht, die Compliance- und Risikoanforderungen erfüllt und das Kundenerlebnis verbessert werden.

Über den Autor:

Daniel Meyer, Chief Technology Officer bei Camunda. - Quelle: Camunda

Als Chief Technology Officer leitet Daniel Meyer die Produkt- und Engineering-Teams und verantwortet damit die Entwicklung aller Camunda Produkte. Er hat einen MSc in Informatik und stieß 2010 ins Team, zunächst im Consulting Bereich, dann als Engineer und seit 2018 in der Rolle des CTOs.

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