Aktualisiert am 04.10.2021
Nachhaltiges mobiles Girokonto
Mobiles Smartphone-Banking mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit, das ist das Konzept des Fintech Start-Ups Tomorrow aus Hamburg. Seit November 2018 können Kunden ein mobiles Girokonto bei Tomorrow eröffnen, die Nutzung erfolgt über eine App. Die Identifizierung läuft über das Video-Ident-Verfahren, das geht schnell und spart Papier.
Kurz darauf erhält der Kunde die Tomorrow-Karte per Post, sie fungiert als Debitkarte und kann beim Online-Shopping wie eine Kreditkarte genutzt werden – allerdings ohne Kreditrahmen.
Tomorrow hat mittlerweile drei Kontomodelle im Angebot: Das Tomorrow-Girokonto “Now” kostet 3 Euro pro Monat; das Premium-Konto “Zero” gibt es für 15 Euro pro Monat und das Girokonto “Change” für 7 Euro kann auch als Gemeinschaftskonto genutzt werden.
Zu jedem Konto gibt es eine kostenlose Visa Debitkarte. Kunden des Zero-Kontos erhalten die Visa Card in der Holz-Ausführung. Hier greift der Tomorrow Klimabeitrag, denn bei jeder Zahlung mit der Karte wird ein Aufforstungsprojekt unterstützt. Tomorrow nutzt die sogenannten Interchange-Gebühren, die Händler an die Bank abführen, wenn mit der Bankkarte bezahlt wurde, für den Klimaschutz: Für jeden Euro kann der Tomorrow-Projektkoordinator Climate Partner 1 m² brasilianischen Regenwald vor der Abholzung schützen.
CO2-FUSSABDRUCK KOMPENSIEREN
Kunden mit dem Premium-Konto Tomorrow Zero helfen mit, den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Über die Kontogebühr finanziert Tomorrow CO2-Zertifkate, die den CO2 -Fußabdruck des jährlichen deutschen Durchschnitts von 11,17 t Pro-Kopf-CO2-Emissionen kompensieren. Wer also bereit bist, 15 Euro pro Monat für das Zero-Konto zu zahlen, lebt damit rechnerisch klimaneutral.
Erste grüne Smartphone-Bank
Laut Geschäftsführung fließe bei Tomorrow kein Geld in Rüstung, Kohlekraft oder Gentechnik, man finanziere ausschließlich nachhaltige Projekte. Damit positioniert sich Tomorrow in der Sparte der Ökobanken wie Triodos Bank, GLS Bank oder Ethikbank, bietet aber als erstes Unternehmen ein rein mobiles Girokonto an. Allerdings handelt es sich bei Tomorrow (noch) nicht um eine tatsächliche Bank, das IBAN-Konto und die Karte laufen über die Solarisbank. Wie das Management betont, liege die Verwendung der Gelder aber ausschließlich in der Verantwortung von Tomorrow, die Solarisbank habe hier keinerlei Mitspracherecht.
Geld fließt in nachhaltige Projekte
Mit den Kundeneinlagen unterstützt Tomorrow nach eigenen Angaben etwa ökologische Landwirtschaft, regenerative Energien und moderne Mobilität. Die Kreditkartengebühr, hier „Tomorrow-Beitrag“ genannt, fließt vollständig in ein Klimaschutzprojekt, bei dem Bäume gepflanzt werden. Mittlerweile sind so angeblich schon über eine Million Quadratmeter Regenwald geschützt worden. Die Kooperation läuft über das Unternehmen ClimatePartner, das eine akkurate Dokumentation in der App anbietet: so können Kunden über das „Impact Board“ direkt auf dem Smartphone einsehen, wie viel Geld in welche Projekte fließt. Die Zahl der Projekte ist noch relativ überschaubar, ein Teil der Kundeneinlagen geht in einen Fonds für Microkredite sowie in einen Green Bond für erneuerbare Energien. Langfristig sei eine Quote von 50 Prozent geplant, so die Geschäftsführung, das heißt, die Hälfte der Einlagen solle aktiv für nachhaltige Projekte eingesetzt werden.
Weitere Informationen erhalten Sie direkt beim Anbieter.
Mit welchen Smartphone-Banken Tomorrow konkurriert haben wir im folgenden Artikel thematisiert.