Tomorrow - Nachhaltiges Banking: Wir peilen 100.000 Kunden an!

Michael Schweikart, Co-Gründer von Tomorrow im Interview

Moderne Banking-App-Anbieter, die schneller, innovativer sein wollen als die etablierten Institute, gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Es gibt Neobanken, die mit Kampfpreisen um neue Kunden für ihre Girokonten buhlen. Es gibt Challengerbanken, die mit einem Cashback-System die Deal-Jäger adressieren. Aber es gibt auch Player auf dem Markt, die einen komplett anderen Weg gehen und den Nachhaltigkeitsaspekt beim Banking in den Vordergrund rücken. Das Fintech Tomorrow gehört zu den Vorreitern des Sustainable Banking. Aber wie funktioniert so ein Modell? Wie lässt sich Nachhaltigkeit und Banking in Einklang bringen? Wir haben mit Michael Schweikart, dem Co-Gründer von Tomorrow, über die ehrgeizigen Pläne des Fintechs gesprochen.  

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05.03.2021

Michael Schweikart, Co-Gründer von Tomorrow. - Quelle: Tomorrow

Herr Schweikart, Ihr Gründungspartner Inas Nureldin hat in einem früheren Interview gesagt, dass Tomorrow ursprünglich als eine Plattform für Geldanlage gegründet werden sollte. Auf der Homepage von Tomorrow steht der Claim “Mobile Banking für ein besseres Morgen”. Was ist Tomorrow? Eine Plattform für Geldanlage oder für Banking?

Letzteres. Wir sind eine Plattform für digitales Banking. Wir sind mit dem Thema Geldanlage gestartet, haben uns dann aber nach einem sehr langen Prozess umentschieden und uns stattdessen den Bereich digitales Banking vorgenommen. Als nächstes werden wir jetzt das Thema nachhaltige Geldanlage hinzufügen.

Wie viele Mitarbeiter sind derzeit bei Tomorrow beschäftigt?

Aktuell arbeiten knapp 60 Mitarbeiter bei Tomorrow.

Welche Produkte bieten Sie an? Inwiefern sind diese Produkte nachhaltig? Welche Produkte sind in der Pipeline?

Unser Kernprodukt ist ein digitales, nachhaltiges Girokonto. Wir haben ein state-of-the-art Mobile Bank Account, das bedeutet man kann das Tomorrow Konto von überall innerhalb von acht Minuten über das Smartphone eröffnen. Wir zeigen Transaktionen in Echtzeit. Wir haben smart insights, das bedeutet, wir zeigen automatisch Ausgaben und Einnahmen der Kundinnen und man kann die Debitkarte, die wir ausgeben, ganz einfach über die App managen.

Was ist daran nachhaltig? Jede Bank arbeitet mit dem Geld der Kunden, das passiert bei uns auch. Normalerweise finanzieren die Banken damit recht viele dreckige Geschäfte. Das beinhaltet oft Kohlekraftwerke, Ölförderung teilweise auch Waffen. Das passiert bei uns nicht. Ganz im Gegenteil, wir finanzieren nur nachhaltige Projekte, die positiven Wandel fördern und legen das auch transparent dar.

Was ist bei uns noch nachhaltig? Bei jeder Kartenzahlung mit der Debitkarte nehmen wir die Händlergebühr und finanzieren damit ein nachhaltiges Projekt.  All diesen positiven Impact kann man dann auch im Produkt nachverfolgen. Im Gegensatz zu klassischen Banking-Apps gibt es bei uns ein Impact Board. Dort können wir den Kunden individuell zeigen, welchen positiven Impact sie mit ihren Einlagen und Zahlungen geleistet haben. Und auch, wie der gesamte Impact der Tomorrow-Community war.

Was ist noch in der Pipeline? Die nachhaltige Geldanlage steht derzeit ganz oben auf der Liste. Wir werden ein eigenes Investment-Produkt launchen, welches über die App verfügbar sein wird, so dass User mit wenigen Klicks hier investieren können.

Der Fonds ist dann auch gleichzeitig ein Sparplan oder nur ein Fonds?

Das ist erst einmal ein Fonds, den wir nach unseren Nachhaltigkeitskriterien selbst kuratieren.

Womit verdient Tomorrow Geld, was ist das Geschäftsmodell?

Wir haben sechs Umsatzbereiche. Der eine Bereich sind Premium Subscriptions, also monatliche Abos für unsere Premium-Konten. Aktuell das Premiumkonto Tomorrow Zero, was 15 Euro kostet und das erste CO2-neutrale Girokonto ist. Mit diesem Konto kompensieren wir den jährlichen CO2-Fußabdruck eines deutschen Bürgers. Daneben haben wir die Bankgebühren, da zählt auch die Händlergebühr dazu, die wir bei jeder Zahlung erhalten. Oder bei Abhebungen in Fremdwährungen im Ausland usw. Dann gibt es noch den Bereich Kreditprodukte, den wir demnächst an den Start bringen wollen. Der vierte Bereich sind Investments, der fünfte Bereich sind nachhaltige Versicherungen. Der sechste Bereich sind alle Themen rund um einen Sustainable Lifestyle. Da gehört beispielsweise ein individuelles CO2-Footprinting und Offsetting dazu, ebenso wie ein nachhaltiges Ecosystem, wo wir unsere Kunden mit nachhaltigen Brands verknüpfen.

Wie viele Kunden haben Sie aktuell? Wer sind Ihre Kunden? Wie alt sind sie im Durschnitt? Was sind Ihre Ziele hinsichtlich des Wachstums für das laufende Jahr? Wie viele Kunden wollen Sie Ende des Jahres haben?

Wir haben aktuell knapp 60.000 Kunden. Diese kommen aus allen Altersklassen, aber vor allem zwischen 20 und 35 Jahren. Wo wollen wir hin? Wir wollen uns dieses Jahr in etwa verdoppeln und peilen rund 100.000 Kunden an.

Sie Haben im letzten Quartal über Crowdinvesting drei Millionen Euro eingenommen? Wofür haben Sie das Geld gebraucht? Und warum haben Sie den Weg über die Crowd gewählt und nicht eine klassische Finanzierungsrunde über Investoren?

Wir wollten unseren Kunden die Möglichkeit geben, selbst in Tomorrow zu investieren und dann auch am Erfolg von Tomorrow zu partizipieren. Dieser Gemeinschaftsgedanke war uns sehr wichtig, der ist auch Teil der Tomorrow-DNA. Diesen Aspekt wollten wir in unsere Finanzierungsstrategie mit einfließen lassen. Wir sind auch bei anderen Elementen sehr kollaborativ unterwegs, wir haben ein Trello-board, was öffentlich einsehbar ist, wo unsere Produkt-Roadmap zu sehen ist. Hier können die Kunden auch ihre Bewertungen abgeben, welche Features sie denn gerne früher hätten oder was zuerst entwickelt werden soll. Der Gedanke des Crowdinvestings war dann ein Weiterdenken dieser Community-Arbeit. Für uns war der wichtigste Aspekt, die Kunden miteinzubeziehen.

Wofür wird das Geld verwendet? Wir verwenden es vor allem dazu unser Team zu erweitern, die Produktpalette auszubauen und auch um weiter zu wachsen.

Sie nutzen für Ihre Website die Domain tomorrow.one. Die Top-Level-Domain “ONE” gehört eher zu den exotischen Domain-Endungen. Der Bekanntheitsgrad dieser Domain-Endung ist in Deutschland nicht wirklich hoch. Warum haben Sie sich für .ONE entschieden? Die Domains Tomorrow.de und Tomorrow.com werden nicht aktiv genutzt. Haben Sie wegen einem Kauf angefragt? Waren die Domains zu teuer?

Wir haben beide angefragt, aber sie waren zu teuer bzw. nicht verfügbar. Daher sind wir auf die .one ausgewichen.

Tomorrow ist mit dem “C Corp Zertifikat” ausgezeichnet. Was hat es mit diesem Zertifikat auf sich? Welche Standards muss man erfüllen, um es zu erhalten?

Das C Corp Zertifikat dokumentiert offiziell, dass man sehr strenge soziale Standards einhält. Die zwei zentralen Aspekte eines C Corps sind zwei Änderungen, die man in der Satzung machen muss. Im Gesellschaftsvertrag müssen zwei Paragrafen eingefügt werden. Der erste besagt, dass dieses Unternehmen den Zweck hat, einen erheblichen positiven Impact auf Umwelt und Gesellschaft zu erzielen. Der zweite Punkt ist, dass das Unternehmen nicht nur dem Shareholder Value dient, sondern allen Stakeholdern gleich. Die Stakeholder sind Umwelt, Gesellschaft, Mitarbeiter, Lieferanten usw. – und nicht nur die Shareholder. Darüber hinaus gibt es noch diverse andere Themen, die man erfüllen muss, um ein C Corp zu werden wie etwa Transparenzaspekte, dokumentierter positiver Impact usw.

Derzeit erleben wir nicht nur in Deutschland, sondern weltweit einen regelrechten Krypto-Boom. Betrachtet man die neuen digitalen Währungen unter dem Nachhaltigkeitsaspekt, dann kommt man ganz schnell zu der Erkenntnis, dass Kryptowährungen alles andere als nachhaltig sind. Wie erlebt eine Finance-Company, die sich dem Nachhaltigkeitsprinzip verschrieben hat, die momentane Entwicklung im Krypto-Bereich?

Man muss hier aus meiner Sicht aufpassen, was man vergleicht. Ja, eine Bitcoin-Transaktion kostet viel Strom, aber man müsste eigentlich vergleichen, wie viel Strom verbraucht das Bitcoin-Netzwerk gegenüber unserem Geldsystem insgesamt. Da kommt man schnell zu dem Schluss, dass unser gesamtes Geldsystem auch sehr viel Strom verbraucht. Wenn man unser Zahlungssystem komplett auf Kryptowährung umstellen würde, dann würden wir wahrscheinlich eher Strom sparen. In Summe hätte das wahrscheinlich eher einen positiven Effekt.

Dann sehe ich noch zwei wesentliche Unterschiede: digitale Währungen wie Bitcoin und dann funktionale Coins wie Ethereum, die ja Smart Contract abbilden und tatsächlich einen Mehrwert haben. Am Bitcoin ist interessant, dass es eine demokratische Währung ist, die nicht von einzelnen Staaten kontrolliert wird und dementsprechend deflationär ist und so nicht auch große Schuldenberge auf die Bürger abgewälzt werden können, was sonst durch die Notenpressen passiert. Was ich an Ethereum und anderen Finance Coins sehr spannend finde, sind die Möglichkeiten im Smart Contract Bereich. Ethereum könnte eine sehr gute Basis für ein zukünftiges Finanzsystem sein, insbesondere was die Security angeht, was Aktien und Anleihen betrifft, weil man dafür zentrale Speicherorte braucht. Diese Funktion wird derzeit von Depotbanken und anderen Banken wahrgenommen, was aber sehr umständlich ist.

Wie haben Sie das letzte Jahr erlebt? Haben Sie das Gefühl, dass die Menschen aufgrund der Pandemie mehr über Nachhaltigkeit nachdenken?

Das letzte Jahr war ziemlich heftig, sowohl für die Gesellschaft als auch für uns als Unternehmen. Wir waren stark gefordert zu entscheiden, wie gehen wir mit dieser neuen Situation um. Stellen wir weiter Mitarbeiter ein oder nicht? Zum Glück hat sich dann herausgestellt, dass unser Geschäftsmodell nicht von der Pandemie betroffen ist. Ganz im Gegenteil, es kamen mehr Kunden zu uns. Zum Einen aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung, zum anderen aufgrund des Themas Nachhaltigkeit.   

Spielt das Thema Internationalisierung demnächst für Sie eine Rolle?

Ja, das ist bei uns in der Pipeline. Eigentlich wollten wir das letztes Jahr schon angehen, haben das aber Corona-bedingt aufgeschoben. Für die zweite Jahreshälfte 2021 steht es definitiv auf der Agenda.

Herr Schweikart, wir danken Ihnen für das Gespräch.

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